Offiziers Stichdegen um 1750 mit einer etwa 100 Jahre älteren (vererbten?) Klinge des Solinger Klingenschmieds Johannes Wirsberger. 75 cm lange und 30 mm breite Klinge mit leichtem Mittelgrat, am Ansatz beidseitig geätzt mit floralem Dekor, sowie "SOLI DEO GLORIA" und dem Herstellerzeichen (Schmiedezange, darüber Kugel im ovalen Kreis um diesen Kreis JOHANNES WIRSBERGER und darum zweiter ovaler Kreis). Messingbügelgefäß mit feststehenden Stichblättern. Hilze mit Messingdrahtwicklung. Gesamtlänge 91 cm.
Vom Klingenschmied Johannes Wirsberger aus Solingen mit eben diesen Herstellerzeichen ist ein Schwert mit eisernem Griff aus der Mitte des 17. Jhd. im Museum St. Gallen bekannt. Dr. R. Forrer gab 1906 ein Buch "Die Schwerter der Sammlung Karl von Schwerzenbach in Bregenz" heraus. Darunter sind auch Schwerter mit Klingen des Johannes Wirsberger. Weitere Klingen dieses Schmiedes befinden sich in der Wallace Collection of Arms in London und in der Sammlung des bergischen Geschichtsvereins in Elberfelde.
Jihannes Wirsberger gehört der Klingenschmiedefamilie WIRSBERG an und ist wohl ein Nachfahre des Wilhem Wirsberg, Klingenschmied und Bürgermeister zu Solingen (Bürgermeister im Jahr 1573) oder des Peter Wursberg, Klingenschmied zu Solingen, Bürgermeister ebenfalls 1573. Der Name Wirsberg bzw. Wirsberger änderte sich im Laufe der Zeit zu Weyersberg und lebt heute noch mit der Blankwaffenfirma Weyersberg, Kirschbaum & Co Solingen (WKC) fort.
Eine der ältesten, bekannten Solinger Weyersberg bzw. Wirsberg Klingen welche die Zeit überlebt hat und eindeutig zuordenbar ist.
